Zwar sind die Sitzplätze wieder äußerst rar, aber sonst kann man über das Frühstück im Meadowlands River Inn nicht meckern. Außer vielleicht, dass es wieder nur Plastikbesteck und -Teller gibt, wie in allen bisherigen Hotels. Wir haben jetzt schon so oft die Koffer aus- und eingepackt, dass man überlegen muss, welche Zimmernummer man denn jetzt eigentlich hat und ob das Bad rechts oder links vom Bett ist.
Heute geht es endlich nach New York ! Schon auf dem Weg von New Jersey, bietet sich uns die Silhouette von Manhattan als Highlight an. Es geht durch den Lincoln Tunnel, der 30 Meter unter dem Hudson River nach Manhattan führt und plötzlich ist man mittendrin. Durch das Strassensystem, das als Schachbrett angelegt ist, findet man sich schnell zurecht und unsere Reiseleitern bugsiert den Bus durch die Rushhour zu den vielen Sehenwürdigkeiten. Wir fangen beim Central Park an, fahren die 5th Avenue nach Norden, wo die Berühmtheiten aus Film- und Fernsehen wohnen und wechseln dann auf die andere Seite Richtung Süden, wo der Geldadel sein Domizil hat. Jedenfalls leben hier die Schönen und die Reichen und die ganz schön Reichen.
Es geht zum Trump Tower, vorbei an Tiffanys, durch das Chinesenviertel, durch Klein Italy zum Gerichts- und Finanzviertel und natürlich zum Stier der Wallstreet, der, an den seltsamsten Stellen berührt, angeblich zu Reichtum verhilft.
Weiter geht es zum Ground Zero, wo statt der beiden Türme jeweils Brunnen errichtet wurden, deren Wasser nach unten in die Erde fließt. Und an den Rändern sind alle Namen der Verstorbenen verewigt. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl und eine besondere Athmosphäre hier zu stehen.
Allerdings gibt es hier auch den schlechtesten Hot Dog, die trockenste Pretzel und ein sauteures Softeis. Weiter geht es kreuz und quer durch die Stadt und dann wieder durch den Tunnel nach New Jersey zu unserem Auftritt in die Seniorenresidenz Fritz-Reuter, wo wir schon sehnsüchtig erwartet werden. Zwar ist das Klavier ziemlich verstimmt und die Tasten beppen etwas, was aber unserer Motivation keinen Abbruch tut und wir begeistern das Publikum mit unserem kleinen Konzert. Danach wird noch etwas Schwäbisch und Hamburgerisch gschwätzt und geklönt, bevor es zur einer Photosession an den Hudson River geht. Die Skyline von Manhattan ist einfach unbeschreiblich.
Hier trennen sich unsere Wege: 19 Unentwegte wollen noch mal Manhatten erkunden und fahren mit der Fähre zurück, während der Rest zurück zum Hotel fährt und gemeinsam zum Essen geht.
Bei der kleinen Erkundungstruppe geht es wie den 10 kleinen Negerlein. Mit Allen geht es zum Time Square und auf dem Weg zum Rockefeller Center gehen schon mal 6 verloren. Ohne große Wartezeiten fahren wir in den 67 Stock und sehen staunend auf die Stadt hinab. Der Sonnenuntergang taucht die Wolkenkratzer in rötliches Licht, bevor nach und nach die Dunkelheit hereinbricht und Big Apples Nachtleben erwacht. Der Blick auf das Empire State Building ist einmalig. Noch ganz benommen machen wir uns auf den Weg zu den Liften nach unten und ein Securityman schnappt sich Sara zu einem Tänzchen, wir erklären ihm, dass sie auch singen kann, er fragt ob wir denn was singen können und wir können. Der Zottelmarsch wird geschmettert, die Umstehenden sind begeistert, wir gehen weiter zum Lift und dort kommen uns 4 der Vermissten entgegen. Zwischen Gift Shop und Ausgang gehen wieder 2 verloren und der Rest macht sich über den Broadway auf den Weg zum Busbahnhof. Und im Bus nach Harmon Meadow sitzen doch tatsächlich wieder zwei Vermisste drin. Noch ein Bierchen zum Abschluss und dann ab in die King Size Betten.